Hallo,
ich habe aktuell folgende Situation:
Wir sind schon einige Jahre geschieden und haben 2 gemeinsame Kinder. Seit Anfang an betreuen wir die Kinder im Wechselmodell 2-2-5-5.
Ich habe einen neuen Partner mit dem ich auch in einem gemeinsamen Haus wohne.
Nun wollen wir Anfang der Sommerferien gemeinsam in den Urlaub nach Italien fahren. 8 Nächte auf einen Campingplatz in ein Mobile Home.
Mein neuer Partner, seine Tochter 18 Jahre, meine beiden Kinder 9+12 Jahre und ich.
Schon vor mehreren Wochen habe ich den Vater darüber informiert, ihm die Daten der Reise (genaues Datum und Name des Campingplatzes) genannt und ihn gebeten eine Vollmacht zu unterschreiben, damit ich mit den Kids ins Ausland fahren darf.
Er ignoriert jeglichen Kontakt zu dem Thema und wenn ich nachfrage kam immer, hab es mir noch nicht angesehen. Er schiebt es einfach um mich zu ärgern.
Nun war gestern die Situation, dass mein Sohn mir anrief, er möchte zu mir weil er nicht schlafen kann (sie sind gerade bei ihm). Das Gespräch ist dann durch seinen Vater so eskaliert, weil er der Meinung ist sie sind "wieder" völlig übermüdet aus meinem Wochenende zu ihm gekommen und er deshalb wieder ärger mit ihnen hätte. Er hat mich am Telefon stark beschimpft (vor meinem Sohn) und gesagt ich könne mir abschminken, dass er etwas unterschreibt. In dem Moment ging es in keiner Weise um den Urlaub.
Naja es war dann so, dass mein Sohn geweint hat, weil der Papa wohl den Zettel den er unterschreiben sollte vor seinen Augen zerrissen hat.
Wie soll ich mich denn nun Verhalten?
Der Urlaub ist natürlich gebucht, weil es ja schon Wochen Thema ist.
Klar ist, dass wir nur nach Italien wollen, es ist weder eine gefährliche Reise noch gegen den Willen meiner Kinder.
Es geht wieder nur darum mir das Leben schwer zu machen und er handelt nicht im Interesse der Kinder.
Wo kann man sich Hilfe holen?
Bin gerade ein bisschen Überfordert mit der Situation.
Freue mich auf eine Nachricht :-)
Guten Tag, Mozi -
ich führe das begonnene Gespräch etwas weiter - habe gerade Moderationsdienst im Forum.
-
Nach kurzer Recherche: es gibt bei solchen Auslandsreisen und bei gemeinsamen Sorgerecht immer Einzelfallentscheidungen, wenn es wirklich gerichtlich werden würde.
Ein Urlaub ins benachbarte EU - Land Italien dürfte normalerweise keiner besonderen, schriftlichen Zustimmung des Vaters bedürfen - Urlaub zu machen ist das Recht jedes Elternteils.
Es gibt Länder, die von vornherein als gefährdender eingestuft werden - außerhalb der EU.
-
Das Komplizierende ist, dass Sie Ihre Wechsel-Regelung einfach auf die Ferien übertragen haben und dadurch nun eine Veränderung entstehen würde, wenn Sie 8,9 Nächte unterwegs sind.
-
Sie haben das aber nun länger schon mitgeteilt, mit genauem Datum und der Adresse.
Das Recht zu dieser Urlaubsreise hätten Sie, denke ich - ein Nicht - Jurist.
Es müssten schon schwerwiegende Bedenken im Blick darauf, ob die Tour den Kindern zumutbar ist, geltend gemacht werden können.
Ihre Kinder sind 9 + 12 Jahre alt.
-
Solche Touren machen sehr viele Familien, auch schon mit jüngeren Kindern, und auch, wenn eine Trennung zurückliegt.
Ich selbst war z.B. - damals! - eine Ecke jünger, als es mit meinem 1 Jahr älteren Bruder auf die lange Tour aus dem Norden nach ... Elba ging.
-
Meiner Kollegin kann ich nur zustimmen: es bedarf einer Regelung in diesen Dingen, u. U. unter fachlicher Begleitung - es sei denn, der Vater besinnt sich nochmal und betrachtet Ihr Urlaubsanliegen noch einmal neu, in Ruhe und fair. - Dann sollte er einfach Ja dazu sagen.
-
Sie könnten vielleicht - wenn das von Bedeutung sein sollte - das Angebot machen, dass nach Ihrem Urlaub (oder vorher) die Kinder genauso lange Zeit beim Papa verbringen können.
-
Soweit meine Gedanken dazu.
-
Herzlichen Gruß,
bke - Christian
Vielen Dank für ihre Antwort.
Genau, wir betreuen die Kinder im Wechselmodell und zwar mit aufgeteilten Tagen und wechselndem Wochenende. Der Grund dafür ist einfach der, dass Woche/Woche Wechsel für uns alle zu lang war und man so die eigenen Tage selbst mit Hobbys der Kinder gestalten kann.
Anfangs hab leider ich übergangsweise 30 Minuten entfernt gewohnt, nun aber im Nebenort.
Auch in den Ferien haben wir den Rhythmus bisher weiterlaufen lassen, weil ich der Meinung war man kann miteinander reden, wenn Ferien anstehen und man wegfahren will.
Deshalb auch meine Bitte ist mir auch die Einverständniserklärung so wichtig, damit er nicht plötzlich die Meinung wieder ändert und sagt er wüsste von nichts.
Meine Gutmütigkeit ist mir nun eine Lehre.
Ist er schlecht gelaunt, lässt er keine Möglichkeit aus, über meinen Lebenspartner vor den Kindern schlecht zu reden und auch versucht er immernoch mein Leben zu dirigieren.
Nach Jahren...sehr Schade!
Guten Tag Mozi,
ich begrüße Sie herzlich bei uns im Elternforum! Schön, dass Sie zu uns gefunden haben und hier Ihre Sorgen und Fragen mit anderen Eltern teilen.
Sie sind von dem Vater der Kinder schon eine Weile getrennt. Aus Ihren Beschreibungen entnehme ich, dass sie die Kinder im Wechselmodell erziehen und nehme an, dass es auch für Ferien Regelungen gibt und sie auch Ferien aufteilen. Richtig?
Mir fallen spontan zwei Dinge ein, die ich gerne einbringen und hinterfragen möchte.
Die Impulsivität des Vaters, die auf den Schultern der Kinder ausgetragen werden hat aus meiner Sicht nichts mit der Ferienregelung zu tun. Er war unzufrieden wegen dem Wochenende und will Einverständniserklärung für Ferienreise mit der Mutter nicht unterschreiben. Was hat das miteinander zu tun und wie sollen Sie und die Kinder das verstehen und was verlangt er nun von Ihnen. Für mich klingt es nach einem Gewitter. Was ist aber wirklich los und was erwartet der Vater von Ihnen? Das muss aus meiner Sicht geklärt werden und mit Hilfe von Fachpersonen, die Ihnen bei anderen Regelungen helfen, begleitet sein. Der Vater kann ja unzufrieden sein, aber was möchte er damit erreichen? Schwierig und schade, dass die Kinder das abbekommen. Was möchte er und wie kommunizieren Sie darüber? Viele Fragen, die sicherlich auch die Kinder stellen werden. Tut mir leid.
Und zweitens habe ich mich gefragt, warum es für Sie wichtig ist, diese Einverständniserklärung zu haben. Brauchen Sie auch beim gemeinsamen Sorgerecht für Italien eine? Gibt es Ihnen mehr Sicherheit oder brauchen Sie sie wirklich, wenn Sie mit den Kindern nach Italien reisen?
Ich hoffe, dass Sie es ruhig angehen können und in den Urlaub ohne Stress und schlechtes Gewissen fahren können. Verbieten kann er es nicht. Ich lese noch nichts darüber, was dagegen spricht. Was spricht denn dagegen und wie können Sie es verändern?
Etwas Ruhe für Sie und baldige Klärung, sowie einen hilfreichen Austausch bei uns im Forum wünsche ich Ihnen!
bke-Kira-Morgenthal